Havanna Vedado - Malecón
Der Malecón, der sich über sechs Kilometer vom Castillo de la Punta im Osten bis zum Torreón de la Chorrera im Westen zieht, ist die Lebensader der Stadt: Flaniermeile für Touristen, Laufsteg für Prostituierte, Treffpunkt für Angler, abendliches Wohnzimmer der Habaneros und nicht zuletzt Filmkulisse.
Malecón - Sehenswertes
Die Uferpromenade mit ihren mächtigen Kai­mauern sollte in erster Linie die Stadt vor dem Meer schützen. Regelmäßig wurden die Gebäude am Meer von den Winterstürmen beschädigt. 1901 begonnen, wurde er erst 1950 fertiggestellt. Leider wurden die Häuserzeilen an seinem Rand über vier Jahrzehnte sträflich vernachlässigt. Erst seitdem UNESCO-Mittel vorhanden sind, versucht man mit allen Kräften, den Prachtbauten ihren einstigen Glanz zurückzugeben und eine der schönsten Avenidas der Welt wieder herzustellen.
Parque Antonío Maceo
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Statue Antonío Maceoder, dem militärische Kopf der Unabhängigkeitskriege
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das Reiterstandbild aus Bronze erinnert an den einzigen Mulaten in der cubanischen Heeres­führung der Unabhängigkeitskriege, Antonío Maceo (1845-1896). Der militärische Erfolg Maceos beruht vor allem auf der Ausdehnung des Guerillakrieges auf den Westen Cubas, in dem sich die Zuckerproduktion befand, die wichtigste wirtschaftliche Ressource der spanischen Kolonialmacht. Maceo, der auch „der bronzene Titan” genannt wurde, fügte dem Unabhängig­keitskrieg die Komponente des Kampfes für soziale Gerechtigkeit hinzu.
Parque Antonío Maceo, Malecón e/ Belascoaín y MarinaHospital Hermanos Ameijeiras
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Hospital Hermanos Ameijeiras
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Die internationale Klinik neben dem Parque Antonío Maceo ist nach den vier Brüdern (Hermanos) Gustavo, Juan Manuel, Ángel und Efigenio Ameijeiras benannt. Alle vier kämpften mit Fidel Castro gegen das Batista-Regime und kamen dabei um: Juan Manuel beim Überfall auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, Efigenio bei der Landung der „Granma”.
In dem 24 Stockwerke hohen 900-Betten-Krankenhaus werden auch Ausländer behandelt. Der medizinische Standard braucht internationale Vergleiche nicht zu scheuen. Errichtet wurde die Klinik 1980 auf einem Grundstück, das eigentlich für die Nationalbank Cubas vorgesehen war.
Hotel Nacional de Cuba
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Hotel Nacional de Cuba
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das Hotel Nacional de Cuba ist das Prestige-Objekt der cubanischen Hotellerie und ein Wahrzeichen der Stadt: Treffpunkt von Stars und Sternchen, Bühne berühmter in- und ausländischer Künstler. Im teuersten Hotel Cubas (DZ ab 170 CUC) befindet sich auch das edelste Restaurant, das „Comedor de Aguíar”.
Die Geschichte des 1930 eröffneten Hauses ist auch eine Geschichte Cubas. Hier putschte der Unteroffizier Fulgencio Batista im August 1933 gegen seinen Vorgänger Gerardo Machado. Zwei Monate später verschanzten sich hier mehrere Hundert, nach dem Staatsstreich entlassene Offiziere, die alle erschossen wurden. In den 1940er- und 1950er-Jahren logierten im „Nacional” Hollywood-Stars und Las-Vegas-Legenden: Nat King Cole, Ava Gardner, „Tarzan” Johnny Weissmüller, Errol Flynn, Frank Sinatra, Buster Keaton, Marlon Brando, Sir Winston Churchill und viele mehr.
Im Dezember 1946 fand hier eines der größten Mafia-Treffen während eines Sinatra-Konzertes statt, bei dem die Umwandlung der Stadt in ein Zentrum für Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiel besprochen wurde.
In den 1960er-Jahren logierten hier auch die Größen der Revolution. 1992 wurde das 5*-Hotel restauriert und wiedereröffnet. Es verfügt über rund 330 Zimmer und 20 Suiten.
Focsa
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Focsa-Gebäude von Ernesto Gòmez Sampera
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das 1956 vom cubanischen Architekten Ernesto Gòmez Sampera errichtete Focsa-Gebäude (Fomento de Construcciones y Obras Sociedad Anónima) galt als eine der modernsten Beton­konstruktionen Lateinamerikas. Nur das Martinelli-Gebäude in São Paulo übertraf es an Größe und Volumen. Nach der Revolution 1959 verfiel es, die bessergestellten Bewohner flüchteten nach Miami. Der Gewerkschafts­verband CTC vergab die Apartements an verdiente Genossen. Später residierten hier die Berater aus der Sowjetunion, der DDR, aus Ungarn, der Tschechoslowakei und schließlich aus Korea. Im Dachgeschoß des 39 Stockwerke und 121 Meter hohen Gebäudes befindet sich das Restaurant „La Torre”, von dem aus man einen beeindruckenden Rundblick über Havanna hat.
Das Gebäude spielt eine wesentliche optische Rolle im 1964 gedrehten Film Soy Cuba (I am Cuba) des sowjetischen Regisseurs Michail Kalatosow. Der Film sollte ein künstlerisches Monument des geglückten Aufstands gegen den Diktator Fulgecio Batista werden, geriet allerdings bald in Vergessenheit. Dank einer Initiative verschiedener Hollywood-Regisseure wurde er in den 1990er-Jahren restauriert.
Monumento a las Victimas del Maine
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Monumento a las Victimas del Maine: Erinnerung an die 1898 bei der Explosion der „Maine” ums Lebens gekommenen US-Matrosen
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das Denkmal erinnert an die 260 Seeleute, die am 15. Februar 1898 bei einer Explosion an Bord der „USS Maine” ums Leben kamen. Der Panzerkreuzer sollte während des Zweiten Unabhängigkeitskrieges die Interessen der USA wahrnehmen. Der Sprengstoffanschlag, für den die Amerikaner Spanien verantwortlich machten, bot ihnen einen guten Grund, in den Krieg einzutreten.
Bis heute gibt es das Gerücht, die Amerikaner selbst hätten die Bomben gezündet, um die Spanier aus dem Land zu jagen und Cuba unter ihre Kontrolle zu bringen. Eine Bronzetafel auf dem 1926 enthüllten Monument listet die Namen aller gefallenen Soldaten auf.
Plaza Antiimperialista José Martí
Der Platz neben der Ständigen Vertretung der USA in Cuba wurde 2000 am Höhepunkt der Auseinadersetzungen zwischen Cuba und den USA um den Bootsflüchtling Elián González geschaffen. Hier warf Fidel Castro den Vereinigten Staaten in flammenden Reden immer wieder Kindesentführung vor. Über 50 Jahre nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gab Barack Obama als US-Präsident die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Cuba bekannt. Somit wurde die bisherige Ständige Vertretung wieder zur US-Botschaft in Havanna.
Das „Fahnenmeer” zwischen der Plaza Antiimperialista und der bisherigen Ständigen Vertretung der USA soll an die 138 Helden erinnern, die von den USA im Laufe der Jahre getötet wurden. Erwähnenswert sind weiters zahlreiche Plakatwände mit wechselnden Cartoons.
Plaza Antiimperialista José Martí, Calle Calzada e/ L y MMonumento Calixto Garcia
- Havanna Vedado, Malecón, März 2009
Monumento Calixto Garcia
Foto © Walter Reinthaler/www.bilderreisen.at (cc)
Das Denkmal erinnert an Calixto Garcia (1839-1898), den kubanischen General sämtlicher Unabhängigkeitskriege: der „Zehnjährige Krieg” (1868-1878), der „Kleine Krieg” (1878-1879) und der Unabhängigkeitskrieg (1895-1898). Das Standbild wurde 1958 vom US-amerikanischen Bildhauer Felix de Weldon geschaffen. Mehrere Bronzetafeln informieren über Garcia. Flankiert wird das Monument von zwei Kanonen, die auf das Meer gerichtet sind.
Monumento Calixto Garcia, Malecón y Avenida de los PresidentesAndere Sehenswürdigkeiten in Havanna-Vedado:
Cementerío de Cristóbal Colón (Kolumbus-Friedhof)
Sehenswertes: Tor des Haupteingangs, La Capilla Central, Skulpturen und Denkmäler
Plaza de la Revolución
Sehenswertes: Monumento José Martí, Museo José Martí, Teatro Nacional, Mirador, Ministerio del Interior, Zentralkommitees der Kommunistischen Partei Kubas, Verteidigungsministerium, Biblioteca Nacional José Martí, Museo Postal Cubano