Dirk Pitt
(Havana storm., 2014)
477 S., ISBN: 978-3-7341-0474-9
München: Blanvalet, 2016
Bewertung
Rezension
Unspannend spannend.
Dirk und Summer, die Kinder von Dirk Pitt, sind in Mexiko einem Sonnenstein der Azteken auf der Spur, von dem allerdings nur noch eine Hälfte vorhanden ist. Er soll eine Reise aztekischer Krieger beschreiben und den Ort, wo sich ein bedeutender Aztekenschatz befindet. Zur Lokalisierung dieses Ortes wäre allerdings die andere Hälfte des Steins erforderlich - aber der ist vermutlich mit der USS Maine 1898 im Hafen von Havanna untergegangen.
Gleichzeitig untersucht der Vater Dirk Pitt, Chef der NUMA, ein besorgniserregendes Auftreten hoher Quecksilber-Konzentrationen im Meer zwischen Cuba und Miami. Hier scheint jemand illegal Unterwasser-Bergbau zu betreiben.
Beide Aktivitäten haben einen gemeinsamen Feind, der einerseits den Azteken-Schatz finden und andererseits im Kampf um die Präsidentschaft in Cuba nach Fidel Castros Tod mitmischen will. Und er schreckt vor nichts zurück.
Fazit: Natürlich ein Pageturner wie viele andere Thriller von Clive CUSSLER. Spannend zu lesen, wie die Protagonisten immer wieder fast übermenschlich den Bedrohungen entkommen - und doch gleichzeitig unspannend, da man weiß, daß sie überleben werden. Sie werden ja noch gebraucht. Auch sonst ist der Plot eher flach angelegt, auch wenn ihm sicherlich ausführliche Recherchen zu den Azteken, Unterwasserbergbau und der USS Maine zugrunde liegen. Das Havanna-Bild Cussler stammt scheints aus den 1990-Jahren, mittlerweile gibt es dort einen Bau-, Renovierungs- und Touristenboom. Und die Fähigkeiten der Protagonisten schrammen hart an Superman vorbei. Lesenswert, wenn man ein Anhänger von Cussler ist.
»Er hatte jedoch den Generalkonsul in Kuba und den Kapitän der Maine über alles, was er wusste, ins Bild gesetzt«, fuhr Perlmutter fort. »Ich fand mehrere Berichte über den Untergang der Maine, in denen von >Boyds Fundstück< die Rede war. Daher die Jagd auf die San Antonio und deren Versenkung durch die amerikanische Flotte. Nachdem man ihn aus dem Wasser gefischt hatte, lebte Rodriguez noch lange genug, um einen Hinweis auf Guantanamo zu geben. Danach wurde in zahlreichen militärischen Berichten auf die strategische Notwendigkeit hingewiesen, die Guantänamo-Bucht zu besetzen.«
»Soll das heißen, dass der Spanisch-Amerikanische Krieg wegen Moctezumas Schatz geführt wurde?«, fragte Pitt.
Perlmutter nickte. »Das war wohl der entscheidende Faktor, ganz gleich wie man es betrachtet. Deswegen wurde die Maine versenkt und Kuba von uns besetzt.«