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Wappen VenetienVenetien: Monte Grappa

Das Grappa-Massiv war im Ersten Weltkrieg die allerletzte Verteidigungslinie der Italiener gegen die österreichisch-ungarische Armee vor der venezianischen Ebene.

Venetien, Monte Grappa, Mahnmal
Monte Grappa, Mahnmal an einer ehemaligen Verteidigungsstellung
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Man sollte die 30 Kilometer und die wohl 17 Kehren auf der Strada Cadorna (SS 141) von Romano d'Ezzelino nur dann in Angriff nehmen, wenn das Wetter schön ist und eine gute Fernsicht verspricht.

Sacrario Militare di Cima Grappa

Über 10.000 Soldaten der k.u.k.-Armee sowie fast 13.000 Italiener fanden hier ihre letzte Ruhestätte.

Der Krieg

Am 23. Mai 1915 erklärt Italien, bisher mit Österreich-Ungarn und Deutschland im Dreibund zusammengeschlossen, der Donaumonarchie den Krieg und tritt damit der Entente bei - dem Bund zwischen Frankreich, England und Russland. Die Entente hatte Italien mit dem Versprechen territorialer Gewinne - Südtirol bis zum Brenner, Istrien und Triest sowie Teile Dalmatiens und Albaniens - zum Übertritt bewogen.
Die rund 600 Kilometer lange Front verlief am Unterlauf des Isonzo, in den Karnischen und Julischen Alpen sowie in den Tiroler Dolomiten. Am Isonzo gab es zwischen Juni 1915 und September 1917 elf Schlachten ohne nennenswerten Geländegewinn, aber mit Verlusten von 770.000 Mann auf italienischer und 430.000 Mann auf österreichischer Seite. Bei der 12. und letzten Schlacht am Isonzo im Oktober/November 1917 stießen die Achsen­mächte bis zu einer Linie vor, die von Rovereto über Asiago, dem Monte Grappa und Treviso bis nach Jesolo am Piave reicht. Hier kam die Front zum Stehen, als britische und französische Truppen von der Westfront hierher verlegt wurden.

Monte Grappa, Oktober 2013
ehemalige Verteidigungsstellung an der SS 141
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Am 15. Juni 1918 beginnt die letzte Offensive der Achse, aber es gelingt nicht, den Monte Grappa einzunehmen. Er wird damit zum Symbol für den Verteidigungswillen der Italiener.

Das Monument

In den 1930er-Jahre errichteten die Faschisten unter Mussolini die monumentale Gipfelgrabstätte Sacrario Militare di Cima Grappa. Das nationale Heiligtum wurde 1935 von König Vittorio Emanuele III. eröffnet.

Sacrario Militare di Cima Grappa, österreichisch-ungarische Grabstätte
Monte Grappa, Sacrario Militare di Cima Grappa, Oktober 2013
die österreichisch-ungarische Grabstätte
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Vom Parkplatz Rifugio erreicht man über eine steile Treppe das mächtige Steintor Portale Roma. Von dort nach rechts geht es zur österreichisch-ungarischen Gedenkstätte, wo 10.295 Soldaten der k.u.k-Armee ruhen, davon 10.000 nicht identifiziert.

Sacrario Militare di Cima Grappa, österreichisch-ungarische Grabnischen
Monte Grappa, Sacrario Militare di Cima Grappa, Oktober 2013
österreichisch-ungarische Grabnischen
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Nach links geht es über die Via Eroica zum italienischen Teil, der in Form von fünf breiten konzentrischen Kreisen angeklegt ist. Hier befinden sich die sterblichen Überreste von 12.615 italienischen Soldaten, davon 10.615 nicht identifiziert.

Sacrario Militare di Cima Grappa, Via Eroica
Monte Grappa, Sacrario Militare di Cima Grappa, Oktober 2013
Via Eroica, Potale Roma
Foto © bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Unterhalb der Bergspitze befindet sich in einer ehemaligen Kaserne das Museo Caserna Milano und der fünf Kilometer lange Tunnel Galleria Vittorio Emanuele III., ein Überrest der militärischen Befestigungen.

Der Monte Grappa heute

Der 1776 Meter hohe Berg wird heute von einem weit gefächerten Netz von Wanderwegen durchzogen und ist bei Mountainbikern und Motorradfahrern sehr beliebt. Bei Gleitschirm­fliegern gilt er als eines der besten Reviere für Streckenflüge am Südrand der Alpen.

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