Sehenswertes
Der Hauptaltar
Der Hauptaltar von 1772 zeigt über der Abendmahlsdarstellung im Sockel die 1653 entstandene Kopie von Rubens Kreuzabnahme von Benjamin Block (1631-1689).
Die Kanzel
Die Kanzel wurde 1708 möglicherweise von Johannes von Rhen, der auch das Taufgehäuse lieferte, geschaffen. Sie ist geprägt von dem Kontrast der Farben Schwarz und Weiß und reich mit Blumengewinden und Kartuschen mit Bibelsprüchen geschmückt. An den Ecken des Korbes befinden sich Engelsköpfe.
Der Schalldeckel hat die Form einer Krone und ist mit Akanthusornamenten reich verziert.
Der Schnitzaltar
Der spätgotische Schnitzaltar (Hochaltarretabel, um 1439) stammt aus der Kirche St. Georgen. Im Mittelschrein zeigt er eine Marienkrönung zwischen 40 Figuren von Aposteln und Heiligen.
Mit einer Größe von 10 x 4 Metern im geöffneten Zustand gehört er zu den monumentalsten Flügelaltären an der Ostseeküste.
Christophorus
An der Nordseite der Turmwand befindet sich das monumentale Wandgemälde Christophorus.
Grabplatte der Herzogin Sophie von Mecklenburg
Die Grabplatte aus Bronze zeigt im vertieften Hauptfeld ein Hochrelief der 1504 verstorbenen Herzogin Sophie von Mecklenburg. Der Rand wurde gesondert gegossen und zeigt das Wappen und Inschriften.
Die Platte wurde vermutlich in Lübeck gegossen und hing ursprünglich in der Klosterkirche der Dominikaner.
Der Marienaltar
Der Marienaltar (Jungfrauen-Retabel) aus dem 15. Jahrhundert zeigt Szenen aus dem Marienleben, die Mondsichelmadonna und sechs weibliche Heilige. Er befand sich ursprünglich im Dominikanerkloster.
Der Thomasaltar
Der um 1500 entstandene Thomasaltar stand ursprünglich im Dominikanerkloster. Gezeigt werden der Apostel Thomas, Thomas von Aquin und Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury. In den Flügeln sind Szenen aus dem Leben und Sterben von Thomas von Aquin zu sehen.
Die bronzene Tauffünte
Die 1335 entstandene bronzene Tauffünte stammt ursprünglich aus der Marienkirche. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben Jesu. Der Taufkessel wurde in der Lübecker Werkstatt von Johann Spengeter angefertigt. Etwa 100 Jahre später ist das kunstvoll geschmiedete Gitter hinzugekommen.
Die Terrakottafiguren von Ernst Barlach (1870-1938) entstanden 1927 als Modelle für den „Fries der Lauschenden”.
Die Skulpturen von Gerhard Marcks (1889-1981) bestehen aus dem „Posaune blasenden Engel” von 1919 und sechs Terrakottamodellen für die „Gemeinschaft der Heiligen” an St. Katharinen zu Lübeck von 1949.
Der Schifferaltar
Der Anfang des 16. Jahrhunderts in einer Wismarer Werkstatt angefertigte Schifferaltar ist der einzige von ursprünglich 40 Nebenaltären erhaltene mittelalterliche Altarschrein im Bestand der Kirche. Die zentrale Figur ist eine apokalyptische Madonna, sie wird von den Figuren des Nikolaus und Jakobus dem Älteren begleitet. In den beiden Kastenflügeln stehen je vier Heiligenfiguren.
Zusammen mit dem Modell einer hanseatischen Kogge erinnert der Schifferaltar daran, daß St. Nikolai die Kirche der Schiffer und Seefahrer war.
Der Krämeraltar
Der um 1420 geschaffene Krämeraltar ist ein Meisterwerk spätgotischer Holzschnitzkunst. Er befand sich ursprünglich in der Marienkirche. Zu sehen sind die Muttergottes mit Kind im Strahlenkranz, flankiert von den Heiligen Michael und Mauritius.
In den Kastenflügeln werden die Geburt Christi, die Beschneidung Jesu im Tempel und die Verkündigung dargestellt.
Die Mende-Orgel
Die Mende-Orgel stammt von Johann Gottlob Mende (1787-1850). Sie hat einen Renaissanceprospekt mit barocken Erweiterungen und 30 Register mit knapp 2000 Pfeifen.
Kirche St. Nikolai, Spiegelberg 14/Frische Grube, Kirchengemeinde St. Nikolai WismarGeschichte
Mit dem Bau wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Ab 1380 baute Heinrich von Bremen den schlanken Chor mit seinen Strebepfeilern. Hermann von Münster und Peter Stolp errichteten das 1459 geweihte Langhaus. 1703 stürzte der Turm bei einem Orkan ein und zerstörte das Kreuzrippengewölbe des Mittelschiffs sowie große Teile der Inneneinrichtung. Diese wurde danach im Barockstil erneuert.
Als einzige Großkirche Wismars überstand St. Nikolai den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt. Daher wurden hier nach 1945 Kunstwerke aus den zerbombten Kirchen St. Marien, St. Georgen und der Dominikanerkirche aufgestellt.