(Our man in Havana., 1958)
256 S., ISBN: 978-3-423-12034-0
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2008
Bewertung
Rezension
Der englische Staubsaugervertreter Wormold läßt sich vom britischen Geheimdienst als Agent anwerben. Es geht um die Beobachtung der revolutionären Kräfte (unter Fidel Castro) und die Reaktionen der gegenwärtigen Regierung unter Batista. Wormold baut scheinbar ein Agentennetz auf, denn jeder Agent bringt ihm Geld. Und nur darum geht es ihm in Wirklichkeit: Geld zur Befriedigung der Ansprüche seiner Tochter Milly zu verdienen. Und er schickt dem Geheimdienst Zeichnungen seines neuesten Staubsaugermodells Atomgigant und bezeichnet sie als geheime Baupläne der Regierung.
Allerdings wird aus dem vermeintlichen Spiel bald Ernst: London will den Stützpunkt ausbauen und schickt weitere Agenten, Wormold gerät ins Visier rivalisierender Geheimdienste und der cubanischen Geheimpolizei unter Hauptmann Segura. Und es wird bald unmöglich, zwischen den erfundenen und den echten Agenten zu unterscheiden.
Fazit: Graham Greene ist hier ein ebenso skurriler wie unterhaltsamer wie spannender Roman aus dem Cuba der 1950er Jahre, knapp vor der Revolution, gelungen.
"Milly hätte Sie nie geheiratet, Segura. Im Grunde macht sie sich nichts aus Zigarettenetuis aus Menschenhaut."
"Haben Sie je gehört, aus wessen Haut?"
"Nein."
"Ein Polizeioffizier, der meinen Vater zu Tode gefoltert hat. Sehen Sie, er war ein armer Mann. Er gehörte zur folterbaren Klasse."